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WU-Betonbauwerke („Weiße Wanne”)

An Kellerräume werden bzgl. der Nutzung immer höhere Anforderungen gestellt. Nur noch ganz selten sind Keller alleine für Lagerzwecke oder wie in früheren Zeiten als „Kartoffelkeller“ vorgesehen. Heute erwartet man von Kellerräumen, dass diese – wie andere Wohnräume im Haus auch – hochwertig genutzt werden können. Selbst an Tiefgaragen werden zunehmend gehobene Ansprüche gestellt. Deshalb: eine WU-Betonkonstruktion! Für solche Projekte wurde vor vielen Jahren der Begriff „Weiße Wanne” geschaffen. Dieser Begriff wird von den Regelwerken jetzt nicht mehr verwendet. Man spricht nur noch von WU-Betonkonstruktionen und WU-Betonbauwerken.

 

Was ist eine WU-Betonkonstruktion?

Ein WU-Betonbauwerk ist eine Stahlbetonkonstruktion, bei der Stahlbeton neben der tragenden Funktion gleichzeitig – ohne zusätzliche Abdichtung – die Aufgaben der Dichtigkeit übernimmt. Der ursprüngliche Name „Weiße Wanne” kommt von der hellen Farbe des Betons, im Gegensatz zu Konstruktionen, welche mit schwarzem Bitumen abgedichtet werden. Solche Keller werden als „Schwarze Wannen“ bezeichnet.

 

Leider wurde in den Anfangsjahren der WU-Betontechnologie (WU-Beton = wasserundurchlässiger Beton/besser, korrekter Begriff nach DIN 1045: Beton mit hohem Wassereindringwiderstand) der bloße Einsatz eines WU-Betons mit einem dichten Bauwerk gleichgesetzt. Hierzu gehört aber viel mehr.
Für eine WU-Betonkonstruktion sind neben dem Beton die Fugenüberbrückungsmaßnahmen, Rohrdurchführungen, Spannstellen der Schalung, Bewehrung etc..., also eine Vielzahl von weiteren Detailpunkten mit zu berücksichtigen. WU-Betonbauwerke müssen richtig geplant, richtig ausgeführt und richtig genutzt werden. Werden diese Dinge beachtet, so sind solche Konstruktionen bis heute in Bezug auf Dauerhaftigkeit, Robustheit und Wirtschaftlichkeit unübertroffen.

Neben klassischen Kellern als WU-Betonbauwerk werden auch andere WU-Konstruktionen dieser Bauweise zugeordnet. Dazu zählen Tiefgaragen, WU-Dächer (Weiße Decken), Schwimm­bäder, Behälter, sowie Dicht­flächen (Industriehallen, Lagerplätze, Waschplätze) und Auffangwannen nach WHG (WHG = Wasserhaushaltsgesetz).

Als Leitfaden für solche Projekte gilt in Deutschland neben der DIN 1045 (DIN 1045 = Stahlbetonnorm), dem EC2 (Eurocode2 = DIN EN1992), sowie DIN EN 206 (Beton) die WU-Richtlinie (WU-Richtlinie = Richtlinie wasserun­durch­lässige Baukörper aus Beton) des DAfStb (DAfStb = Deutscher Ausschuss für Stahlbeton).

In diesem Zusammenhang kommen weitere Richtlinien des DAfStb zur Anwendung. Beispielhaft sei auf die Richtlinie „Betonbau beim Umgang mit wassergefährdeten Stoffen“ hingewiesen. Die planende Seite ist bei solchen Bauvorhaben als erstes gefordert.

 

Ganz bewusst beginnt hier das Leistungsbild von wewaton® mit der Beratung und Unterstützung. Ausführlich werden alle Möglichkeiten aufgezeigt, festgelegt und schließlich in einer fundierten abdichtungstechnischen Detailplanung dargestellt. Am Ende steht ein individuelles und in sich geschlossenes Abdichtungssystem mit allen Angaben für die Ausschreibung zur Verfügung. Bei der Ausführung kann der Rohbauunternehmer auf die verbindlichen Angaben aus der abdichtungstechnischen Detailplanung zurück greifen. wewaton® liefert dem Unternehmer die erforderlichen Produkte – mit Ausnahme des Betons und der Bewehrung – um das Projekt anhand der Vorgaben in die Praxis umzusetzen. Dabei ist das besonders geschulte Fachpersonal von wewaton® bei allen Abdichtungsbetonierterminen vor Ort.

Nach der Fertigstellung wird die dauerhafte Qualität von Räumen durch das richtige Beheizen und Lüften bestimmt. Hierzu kann wewaton® dem Bauherrn gerne hilfreiche Angaben und Regeln liefern.

Auf Grund falscher Angaben, Modelle und Kenngrößen zum Feuchtetransport bei WU-Beton, kam es immer wieder zu Diskussionen über die Dichtigkeit solcher Konstruktionen.
Technisch und juristisch korrekt darf man bei WU-Betonbauwerken nicht von Dichtigkeit sprechen. Dies würde bedeuten, dass in den Baustoff nichts eindringt. Bei WU-Beton spricht man bewusst von wasserundurchlässig, denn Fakt ist, dass Wasser, Feuchtigkeit und auch andere Medien in die beaufschlagte Randzone eindringen, die innere Seite dabei aber trocken bleibt.
Im Positionspapier des DAfStb zum Feuchtetransport (siehe Info Planer) ist dies eindeutig beschrieben. Im Heft 555 des DAfStb, den Erläuterungen zur WU-Richtlinie, wird explizit angegeben, dass WU-Betonbauwerke mit flächigen Hautabdichtungen gleichwertig sind. Hierbei erfolgt der ausdrückliche Hinweis, dass bei beiden in der ersten Nutzungsphase eine Abgabe an Eigenfeuchtigkeit stattfindet. Diese Eigenfeuchtigkeit  (oder allgemein die gesamte Baufeuchte) muss mit berücksichtigt werden.

Damit eine hochwertige Nutzung möglich ist, müssen WU-Betonbauwerke – wie alle anderen Keller auch – richtig gedämmt, beheizt und gelüftet werden. Hierzu hat der Deutsche Beton- und Bautechnik Verein ein spezielles Merkblatt herausgegeben (siehe Info Planer).

WU-Betonbauwerke sind Konstruktionen mit Hautabdichtungen – bezeichnet als Schwarze Wanne – deutlich überlegen. Beispielhaft seien hier nur der Wegfall der hohen Beschädigungsgefahr und der große Aufwand für erforderliche Schutzmaßnahmen genannt.

 

wewaton® – Ihr Partner für WU-Betonbauwerke

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